Drogenhandel in Mexiko: „Das Problem ist 500 Jahre alt.“

Silke Grasreiner bei der UNO 2008
Silke Grasreiner bei der UNO im Mai 2008.

Interview mit der deutschen Politikwissenschaftlerin, Journalistin und Gründerin der Lateinamerika-Zeitung Silke Grasreiner, die seit Ende 2004 auf der Halbinsel Yukatan lebt. Auf Spanisch wurde dieses Interview hier in der Online-Zeitung des Maya-Journalisten Pedro Canché veröffentlicht.

LAZ: Die Drogenkriminalität in Mexiko erlebt ständig neue Höhepunkte. Eine Deutsche ist bei einer Schießerei in Tulum ums Leben gekommen. Erschossene Kinder bei einer Geburtstagsfeier in Silao. Jetzt soll die Nationalgarde auf Touristen aufpassen. Was kann das bringen?

Silke Grasreiner: Das bringt gar nichts, denn es geht in die falsche Richtung. Korrupte politische Systeme und der Drogenhandel, die auf extremem Missbrauch basieren, nämlich auf der kompletten Umkehrung der Realität, stehen unter immer mehr Druck von innen, weil immer mehr Leute etwas abhaben wollen vom Kuchen. Und die Reaktion ist der Versuch, die Kontrolle noch mehr zu verschärfen, damit der Missbrauch so weitergehen kann.

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