Muttertag: Warum sagt man in Mexiko „me vale madre“?

Die Wertschätzung der Mutter ist so eine Sache, vor allem in patriarchalen und machistischen Gesellschaften, auch wenn natürlich alle Söhne meinen, ihre Mutter über alles zu lieben, sogar und ganz besonders der inzwischen in den USA inhaftierte Drogenbaron Joaquín Guzmán, alias "El Chapo". Wie viele andere mexikanische Söhne hatte "Der Kurze" Ex-Kartellchef aus Sinaloa seiner Mutter bis zu ihrem Tod Ende 2023 jeden materiellen Wunsch erfüllt, Häuser, Autos, Ländereien, und ihr sicher auch zu jedem Muttertag artig Blumen und Süßigkeiten geschickt.

Man braucht kein Psychologe zu sein, um zu verstehen, warum er sie so abgöttisch "liebte": Die gute Frau hatte ihrem Filius offensichtlich niemals irgendeine normale Grenze gesetzt, wie zum Beispiel dass man andere Menschen nicht einfach foltert, verstümmelt und wie Vieh am Ende abschlachtet bzw. erschießt, nur weil sie nicht das machen, was man will. Genau das, dass jemand alles macht, was sie wollen, verstehen so oder ähnlich verzogene Männer wie Guzmán aber auch noch als Erwachsene unter "bedingungsloser Liebe", die sie dann natürlich auch von ihren Ehefrauen erwarten und mehr oder weniger gewaltsam einfordern. Aber warum sagen ungehobelte Mexikaner über andere Menschen und deren Angelegenheiten, die ihnen "scheißegal" sind, dass sie ihnen "Mutter wert sind"? Denn das bedeutet der Spruch "me vale madre".

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