Lydia Cacho: „Mexiko hat einen stillen Pakt mit dem Tod“

Die mexikanische Journalistin und Bestseller-Autorin hat ihr ganzes Leben der Aufdeckung und der gerichtlichen Verfolgung von Kinder- und Menschhandel zum Zwecke der kommerziellen sexuellen Ausbeutung gewidmet. Da sie in ihrem Buch "Los demonios del Edén" von 2004 auch Namen hochrangiger mexikanischer Politiker und Funktionäre sowie reicher Unternehmer nannte, wurde sie zur Zielscheibe falscher Anschuldigungen, psychologischer Folter und Morddrohungen und musste das Land verlassen. Am 13. Juli 2023, fast 20 Jahre später, wurde nun der letzte ihrer Peiniger, der damalige Polizeichef von Puebla Hugo Adolfo Karam Beltrán festgenommen. Gegen die vier Drahtzieher von Lydia Cachos illegaler Festnahme waren im April 2019 Haftbefehle ergangen.

Der mutmaßliche Chef des Kinderpornorings, der Unternehmer José Kamel Nacif Borge, wurde im Mai 2021 im Libanon festgenommen. Der ehemalige Gouverneur von Puebla, Mario Plutarco Marín Torres, sitzt seit Februar 2021 im Gefängnis und wartet auf seinen Prozess. Juan Sánchez Moreno, Polizeikommandant für die Staatsanwaltschaft in Puebla, wurde schon 2020 zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Andere in dem Buch genannte Politiker wurden gar nicht zur Verantwortung gezogen oder wieder laufen lassen. Immerhin sind die Festnahmen angesichts der Korruption in Mexiko ein Erfolg, aber den Kinder- und Menschenhandel und die sexuelle Ausbeutung haben sie nicht aufgehalten. Im Gegenteil: Es handelt sich um ein stetig wachsendes Milliardengeschäft, wie auch der Film "Sound of Freedom" zeigt. War Lydia Cachos Kampf umsonst?

Mit einem LAZ-Abo können Sie den kompletten Artikel lesen.

LAZ jetzt abonnieren

Das könnte Ihnen auch gefallen …