Königsmord in Ecuador: Ist das System in Lateinamerika noch reformierbar?

Pedro Briones, Fernando Villavicencio, Agustín Intriago, Rider Sánchez: vier politische Führungspersönlichkeiten wurden innerhalb von einem Monat in Ecuador ermordet. Villavicencio galt als großer Hoffnungsträger für Reformen, da er sich schon als investigativer Journalist entschieden gegen die Korruption und Gewalt im Land unter Präsident Rafael Correo gewandt hatte. Danach ging er in die Politik als Abgeordneter und Kandidat für die Präsidentschaftswahlen 2017 und wollte nun erneut antreten, wenn am 20. August ein Nachfolger für den amtierenden Guillermo Lasso gewählt wird.

Die Ermordung Villavicencios erinnert an Luis Donaldo Colosio, den Präsidentschaftskandidaten in Mexiko, der 1994 bei einer Wahlkampfveranstaltung erschossen worden war. Mit dem extremen Mittel des "Königsmords" werden Veränderungen gewachsener Missbrauchsstrukturen verhindert, ob die Attentäter nun aus den Reihen der politischen Gegner kommen oder aus dem Organisierten Verbrechen, wobei vor allem in Lateinamerika ja beides eng miteinander verknüpft ist. Die politische Krise in Ecuador wirft die Frage auf, ob das aktuelle System die vielfältigen aktuellen Probleme überhaupt noch in den Griff bekommen kann.

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