Anschlag auf Weihnachtsmarkt: Warum das „Fest der Liebe“ Hass erzeugt
Am Abend des 20. Dezember ist ein Mann aus Saudi-Arabien mit einem schwarzen BWM und hohem Tempo in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren. Dabei tötete er fünf Menschen und verletzte mehr als 200, 41 von ihnen schwer. Für seine Amokfahrt benutzte er einen Rettungsweg. Der 50-jährige Taleb Al-Abdulmohsen wurde wenige Minuten danach festgenommen. Er lebte seit 2006 in Deutschland und war Facharzt für Psychiatrie. 2016 erhielt er als politisch Verfolgter Asyl. Saudi-Arabien hatte Deutschland vor dem Mann gewarnt und seine Auslieferung beantragt. Al-Abdulmohsen war Schiit und gehörte damit einer Minderheit in Saudi-Arabien an, wo mehr als 90 Prozent Sunniten sind. Er selbst fühlte sich angeblich auch von den deutschen Behörden verfolgt.
Die Tat erinnert an den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin 2016. Damals riss ein islamistischer Terrorist 13 Menschen mit dem von einer Spedition gekaperten Lastwagen in den Tod, darunter auch den ursprünglichen polnischen Fahrer. Der Attentäter, der Tunesier Anis Amri, konnte zunächst nach Italien fliehen. Dort wurde er vier Tage nach dem Anschlag bei einer Routinekontrolle von Polizisten in Notwehr erschossen, nachdem er das Feuer auf die sie eröffnet hatte. Auch Amri hatte in Deutschland Asyl beantragt, sein Aufenthalt war geduldet. Zur Dynamik hinter den Geschehnissen.
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